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Neue Professur für Operando-Analytik elektrochemischer Energiespeicher
11.06.2025
Seit dem 01. Juni ist Prof. Dr. Thomas Lunkenbein neuer Professor für Operando-Analytik für elektrochemische Energiespeicher am Bayerischen Zentrum für Batterietechnik (BayBatt) der Universität Bayreuth. Er studierte, promovierte und habilitierte selbst an der Uni Bayreuth.
Mit Prof. Dr. Thomas Lunkenbein kehrt ein bekanntes Gesicht an die Uni Bayreuth zurück: Der neue Professor für Operando-Analytik für elektrochemische Energiespeicher studierte und promovierte selbst an der Uni Bayreuth am Lehrstuhl für Anorganische Chemie I unter der Leitung von Prof. Dr. Josef Breu. Während seiner Promotion beschäftigte er sich erstmals mit der Elektronenmikroskopie. „Die Methode hat mich so sehr begeistert, dass ich auch im Postdoc in diesem Bereich weiter tätig sein wollte“, sagt Lunkenbein. Nach seiner Promotion ging er ans Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin, wo er seine Forschung der Elektronenmikroskopie und später der sogenannten Operando-Analytik widmete: Unter dem Elektronenmikroskop untersuchte er, wie sich Strukturen während der Katalyse – der Beschleunigung oder Ermöglichung einer chemischen Reaktion – verändern und welche Auswirkungen diese Vorgänge auf die Struktur von anorganischen Feststoffen hat. Diese Ergebnisse sind wichtig, um geeignete Materialien für die Katalyse in der chemischen Industrie, beispielsweise für Trocknungsmaterialien in Windeln, Arzneimittel, aber auch Energiespeicher, zielgerichtet herzustellen. „Das Faszinierende an der Operando-Elektronenmikroskopie ist, dass man sich lokale Strukturen und deren Veränderungen unter Reaktionsbedingungen ansehen kann. Herkömmliche Elektronenmikroskopie erfolgt meist unter idealisierten Hochvakuumbedingungen – fernab von realistischen Drücken“, erklärt der neue Stelleninhaber.
Am BayBatt verschiebt sich sein Fokus nun von der Katalyse zu Aktivmaterialien in Batterien. „Ich denke, dass ich mit der Elektronenmikroskopie ein fehlendes Puzzlestück in die Materialcharakterisierung an der Uni Bayreuth und damit auch neue Tiefen in der Interpretation von materialwissenschaftlichen Fragestellungen einbringen kann“, prognostiziert Lunkenbein. Damit will er neue Einblicke in die Abhängigkeit von Struktur und Funktion von Aktivmaterialien erhalten, um neue, sichere und langzeitstabile Batteriematerialien „mit Bayreuther Prägung“ zu entwickeln. So will er die Sichtbarkeit des BayBatt und der Uni Bayreuth vorantreiben, auch international. „Zusammenfassend möchte ich dazu beitragen, die Uni Bayreuth als Leuchtturmuni für Operando-Analytik zu etablieren.“
Für die Umsetzung dieses Ziels findet er in Bayreuth optimale Bedingungen: Die materialwissenschaftliche Ausrichtung der Uni Bayreuth entspricht seinem Forschungsprofil, wodurch er viele Anknüpfungspunkte findet. Auch das junge Kollegium am BayBatt und der Teamgedanke am gesamten Campus spricht ihn an: „Man hat das Gefühl, dass in den nächsten Jahren dadurch etwas Großes entstehen kann“, sagt Lunkenbein, der als gebürtiger Oberfranke „schon immer an der schönsten Campusuni Deutschlands lehren und forschen wollte.“
Die Professur für Operando-Analytik für elektrochemische Energiespeicher ist Teil der Hightech Agenda Bayern.
Hier geht's zum Vorstellungvideo von Prof. Dr. Thomas Lunkenbein (YouTube).