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Digitale Maschinenidentitäten für eine bezahlbare Energiewende
11.09.2025

Prof. Dr. Jens Strüker
Fachleute aus Forschung und Energiewirtschaft haben im Projekt „DIVE“ gemeinsam an einem zukunftsweisenden Lösungsansatz für ein digitales Energiesystem gearbeitet. Mitgewirkt hat am Projekt des Future Energy Labs der Deutschen Energie-Agentur (dena) auch Prof. Dr. Jens Strüker von der Universität Bayreuth. Nun haben die Forschenden den Abschlussbericht des Projekts veröffentlicht.
Die voranschreitende Dezentralisierung der Stromerzeugung stellt das Energiesystem vor Herausforderungen: Allein Photovoltaikanlagen – aktuell über fünf Millionen in Deutschland – ersetzen systematisch zentrale große Kraftwerke. Mit dem zunehmenden Einsatz von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen wächst gleichzeitig auch die Zahl der Stromverbraucher rasant. Eine konsequente Ende-zu-Ende-Digitalisierung bis auf die Anlagenebene verspricht, die heute weitgehend analog geprägte Interaktion zwischen Akteuren und Anlagen weiterzuentwickeln. Wie Anlagen effizient und sicher in das so entstehende digitale Energiesystem eingebunden werden können, zeigt das Projekt „DIVE – Digitale Identitäten als Vertrauensanker im Energiesystem“ des Future Energy Labs der Deutschen Energie-Agentur (dena). Beteiligt war BayBatt-Mitglied Jens Strüker, Professor für Wirtschaftsinformatik & Digitales Energiemanagement an der Universität Bayreuth sowie stellvertretender wissenschaftlicher Leiter des Institutsteils Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT.
Die Forschenden im DIVE-Projekt haben gemeinsam mit Partnern aus der Energiewirtschaft Energieanlagen mit digitalen Ausweisen, sogenannten selbstsouveränen Identitäten, sowie verifizierbaren Angaben zur Anlage ausgestattet und in bestehende Prozesse und Infrastrukturen integriert – flexibel, skalierbar und unter Wahrung der digitalen Souveränität der Anlagenbetreibenden. Anhand der drei praxisnahen Anwendungsfälle – hochauflösende Herkunftsnachweise, flexibler Einsatz von dezentralen Anlagen sowie die Nutzung individueller Stromverträge an öffentlichen Ladesäulen – zeigen sie, dass digitale Identitäten in bestehende Infrastrukturen und Abläufe eingebunden werden können. „Diese digitale Anschlussfähigkeit nutzt die vorhandene Smart-Meter-Infrastruktur, die hochauflösende Energieverbräuche erfasst und digital übermittelt, und ermöglicht so eine kosteneffiziente Einbindung in bestehende Marktprozesse“, sagt Strüker.
„Mit DIVE zeigen wir einen konkreten Lösungsansatz zur Schließung der digitalen Identitätslücke im Energiesystem und ermöglichen dadurch die nahtlose Integration dezentraler Erzeuger und Verbraucher. Dies ist ein wichtiger Baustein für eine bezahlbare und schnellere Umsetzung der Energiewende“, so Strüker.
Projektträger von DIVE ist das Future Energy Lab der dena, Forschungspartner sind BOTLabs, Energy Web, FfE, Fieldfisher, Fraunhofer FIT und OLI Systems. Das Projekt startete im Jahr 2023; der Abschlussbericht ist nun veröffentlicht und hier abrufbar. Die gesamte Pressemitteilung der Univeristät Bayreuth finden Sie hier.