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Nachhaltige Mobilität: Neues Projekt zur Elektrifizierung des bayerischen Schienenverkehrs
30.09.2025
Siemens Mobility hat am 29. September 2025 in Luhe-Wildenau gemeinsam mit Partnern den symbolischen Spatenstich für eine neue Fertigung von Batteriesystemen für Schienenfahrzeuge gefeiert. Auf einem rund 20.000 Quadratmeter großen Gelände entsteht eine hochmoderne Produktionsstätte, in der künftig mit bis zu 200 Mitarbeitenden Batteriesysteme für Siemens-Regionalzüge, Lokomotiven und externe Kunden gefertigt werden. Insgesamt fließen Investitionen in Höhe von etwa 35 Millionen Euro in das Projekt, davon rund 22 Millionen Euro von Siemens Mobility, wovon 2,7 Millionen Euro als Zuschuss aus bayerischen Förderprogrammen stammen. Die Fertigstellung der Gebäude ist für Frühjahr 2027 vorgesehen, die Serienproduktion startet im Oktober 2027.
In Luhe-Wildenau entstehen künftig komplette Batteriesysteme einschließlich eines innovativen Batterie-Management-Systems (BMS). Das BMS überwacht und steuert die Batterie, sorgt für einen sicheren Betrieb und maximiert Effizienz sowie Lebensdauer. Die Batteriezellen stammen von externen Herstellern, die Systemintegration erfolgt bei Siemens Mobility.
Für die Forschung und Entwicklung im Projekt hat Siemens den Lehrstuhl Elektrische Energiesysteme unter Leitung von BayBatt-Direktor Prof. Dr.-Ing. Michael Danzer beauftragt. Die Arbeitspakete umfassen die Charakterisierung der Performance und Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien für Schienenfahrzeuge, thermo-elektrische Modultests sowie die Entwicklung von Algorithmen zur Zustandsbestimmung der Ladung und Alterung.
Zentrales Ziel der Bayerischen Elektromobilitätsstrategie Schiene (BESS) ist es, den Schienenverkehr klimafreundlicher zu gestalten. Ausgehend von der derzeitigen Elektrifizierung des Schienennetzes und dem schleppenden Ausbau gerade im ländlichen Bereich sind Alternativen zur Dekarbonisierung zwingend erforderlich. Derzeit verkehren noch gut die Hälfte der Linien des Schienenpersonennahverkehrs in Bayern mit Dieselantrieb. Die Bayerische Staatsregierung setzt im Rahmen der BESS auf den Einsatz von Batterie- und Wasserstoff-Zügen sowie Batterie-Lokomotiven, um den klassischen Dieselbetrieb im bayerischen Regionalverkehr bis 2040 zu beenden.
Für Strecken ohne Elektrifizierungsperspektive ist der Einsatz von Batterie- und Wasserstoff-Zügen alternativlos, um diese klimapolitischen Ziele zeitnah erreichen zu können und den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzutreten.
Siemens Mobility plant die Wertschöpfungstiefe bei der Schlüsseltechnologie „Batteriesystem“ zu erhöhen und in Bayern zu beheimaten. Mit diesem Schritt wird sowohl die Resilienz der deutschen und europäischen Wirtschaft in diesem Bereich entscheidend gestärkt und gleichzeitig die heutige Abhängigkeit perspektivisch überwunden.
Die Pressemitteilung von Siemens kann hier abgerufen werden.